Start :: Projekte :: Verstrahlung bei Kindern: Separatoren können helfen
Die medizinische Untersuchung der Kinder in der strahlenbelasteten Zone zeigt, dass große Akkumulationswerte von Cäsium 137 im Körper der Kinder bedeutende negative Folgen für die Gesundheit der Kinder haben. Die Untersuchungen des Gomeler Medizinischen Instituts an der Universität Gomel haben zum ersten Mal gezeigt, das bedeutende Störungen vieler Organe bei den Akkumulationswerten von Cäsium 137 bereits beginnen, wenn die Kinder eine Körperstrahlenbelastung zwischen 30 - 50 Bq/Kg* aufweisen. Z.B. kommt es zu Störungen des Herz - Kreislaufsystems (Störungen der Herzkontraktion, des Herzkontraktrhytmuses und des arteriellen Blutdrucks).
Wichtigste Aufgabe ist es zu verhindern, dass die Menschen in der belasteten Zone Radionuklide in den Körper aufnehmen. Da zu 90 % die Nahrungsmittel hierfür verantwortlich sind, muß hier angesetzt werden, um die Menschen effektiv vor radioaktiver Kontamination zu schützen.
Am sinnvollsten wäre es, wenn die Menschen sich saubere Nahrungsmittel von außerhalb kaufen könnten. Aufgrund der Armut in Weißrußland sind aber fast alle Menschen darauf angewiesen einen Großteil ihrer Nahurngsmittel selber anzubauen, bzw. zu sammeln, zu tauschen oder zu angeln.
Die Menschen nehmen also zu sich, was in ihrer Region geerntet werden kann.
Milch spielt für die Strahlenbelastung eine ganz besondere Rolle. 45 % der Radionuklide, die die Kinder im Jahr zu sich nehmen, erhalten sie durch die Milch, die sie trinken. Milch gehört zu den Grundnahrungsmitteln für die Kinder in den ländlichen Regionen. Darum ist die Milch auch dann Hauptstrahlenquelle, wenn sie im jeweiligen Dorf unter dem staatlichen Grenzwert von 100 Bq/Kg. bleibt.
Radionuklide haben die Angewohnheit sich an Wassermoleküle zu binden. Wird die Milch zu Sahne oder Butter weiterverarbeitet, so konzentriert sich ein Großteil der Radionuklide in der Milchmolke, die im Weiterverarbeitungsprozess als Abfall anfällt, der dann an einer ausgesuchten Stelle entsorgt werden muß.
Wird Milch zu Sahne weiter verarbeitet, so bleibt in der Sahne 4,5 - 10 % des Cäsiums 137 und 2,7 - 5,2 % Strontium 90 enthalten. Der Rest ist an die Wassermoleküle in der Molke gebunden und kann entsorgt werden.
Die Sahne kann anschließend mit abgekochtem Wasser wieder verdünnt werden. (Das Grundwasser ist in aller Regel frei von Radionukliden.)
Wird Milch zu Butter weiter verarbeitet, so bleibt nur 0,2 - 1 % des Cäsiums 137 in der Butter zurück.
Ohne großen Aufwand kann die strahlenvermindernde Weiterverarbeitung der Milch durch Anwendung eines Separators geschehen. Empfohlen sei der Separator SM - 55, der von der weißrussischen Produktionsgemeinschaft "Belomo" hergestellt wird.
Er dient zur Erstbearbeitung von Milch
Das Gerät hat einen elektrischenAntrieb mit Reduziergetriebe und Aufsatz zur Buttererzeugung. Die Kosten des Gerätes belaufen sich auf rund 52,- EUR.
55 Liter Milch kann der Separator SM - 55 pro Stunde verarbeiten. Das Gerät ist einfach zu bedienen und bedarf nur einer normalen Stromversorgung.
Ziel ist es Separatoren zumindest in allen Strahlenmeß - und Beratungstellen aufzustellen, die vom Institut für Strahlensicherheit betreut werden. Dies sind 66 staatliche und 25 durch ausländische Partnerorganisationen finanzierte Stellen.
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