Start :: Unterstützen :: Indianische Kunst für die Kinder von Tschernobyl
Michael Willcuts, Lakota aus den Black Hills in Süd Dakota. In den USA hat er sich längst einen Namen als Künstler gemacht. Mit seiner Airbrush-Technik gewann er Preise und hielt diverse Ausstellungen.
In seinen beiden gestifteten Bildern spiegelt sich die Tradition der Lakota-Indianer wieder. Im Mittelpunkt stehen dabei die Black Hills (»Paha Sapa«, weitere Informationen), die heiligen Berge der Prärieindianer.
Der Geschichte nach sind die Lakota-Dakota in den Black Hills auf die Erde gekommen. Dort spielt die Schöpfungsgeschichte. Die wichtigsten Zeremonien und Versammlungen wurden dort abgehalten, auch wenn dies lange Reisen durch die Prärie mit sich brachte. Die jungen Leute gingen auf den Gipfeln der Black Hills auf Visionssuche.
Die Zeit um den 21. Juli hat für die Prärieindianer seit Jahrhunderten eine besondere Bedeutung. Denn dann werden die sieben heiligen Orte der Black Hills von einer bestimmten Konstellation der Sterne, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen ist, beschienen.
1868 vereinbarte die US-Regierung in Washington mit den Lakota, dass die Black Hills für immer zu ihrer Reservation gehören würden. Doch als in den »schwarzen Hügeln« Gold gefunden wurde, änderte sich dies schnell. Die Lakota verloren »ihre« Berge.
Als 1951 Uran am Fuß der Black Hills gefunden wurde, begann der zweite Run auf die Berge. Die etwa 75 Kilometer entfernt liegende Pine Ridge Reservation bekam die Folgen schon in den 50er Jahren zu spüren. Hohe Radioaktivitätswerte wurden im Trinkwasser entdeckt, was die US-Behörden erst 1976 bestätigten.
1962 brach ein Rückhaltedamm, wodurch 200 Tonnen radioaktiver Abraum in den Cottonwood Creek, einem Zufluss des Cheyenne River, gelangte der als Trinkwasserquelle der Reservation diente. Alleine in der Region Edgemont nahe der Reservation sind im Jahre 1972 2,3 Millionen Tonnen radioaktiven Abraums auf offenen Halden zurückgeblieben, die durch den Wind weitergetrieben werden. Die Krebsraten in der Region steigen überdurchschnittlich, viele missgebildete Kinder kommen zur Welt, was eindeutig an der radioakiven Belastung liegt.
Michael, du hast zwei von deinen Bildern für die Kinder von Tschernobyl gespendet. Wie kam es dazu?
Drei Indianer aus den USA, aus Kanada und ich waren in Deutschland und England unterwegs. Wir wurden von JANUN gefragt, ob wir uns an einer dreiwöchigen Tour durch Schulen beteiligen würden. Wir alle kommen aus Gegenden in Nordamerika, wo Uran abgebaut wurde und wo wir heute und bis fast in alle Ewigkeit unter den radioaktiven Folgen zu leiden haben. Ca. 90 % der aus dem Boden herausgeholten Radioaktivität bleibt auf oft nur mangelhaft gesicherten Halden zurück. Nur 10 % der Strahlung wird in nicht einmal einem Prozent des Uangesteins exportiert.
JANUN hat uns eingeladen in Schulen über das Uranproblem zu sprechen. Das war im März 1996, kurz vor dem 10. Jahrestag der Tschernobylkatastrophe.
Und ihr wart nicht alleine unterwegs, sondern zusammen mit ReferentInnen aus Weißrussland?
Ja, das war sehr spannend. Die jungen Leute aus Weißrussland haben darüber berichtet, welch schlimme Folgen die Katastrophe von Tschernobyl hatte und immer noch hat. Ich habe das vorher alles nicht gewusst.
Und dann kam die Idee mit den Bildern?
Ja, ich hatte meine Bilder dabei und manchmal habe ich welche in den Schulen gezeigt. Den SchülerInnen haben sie gefallen und da hatte ich die Idee zwei Bilder zu spenden. Die SchülerInnen der nächsten Schule, in der wir zu Gast waren, konnten sich zwei aussuchen. Die wurden dann gedruckt und werden seit dem verkauft. Vor allem die Kids in den Schulen die wir besucht hatten, haben viele gekauft. Ich freue mich, dass ich so mit meiner Kunst etwas für die Kinder in Weißrussland tun kann.
Aber die Bilder haben auch etwas mit Radioaktivität zu tun, oder?
Ja, im gewissen Sinne schon. Beide Bilder, die die SchülerInnen ausgesucht hatten, zeigen die Heiligen Berge meines Volkes, der Lakota. Am Fuss dieser heiligen Berge wurde Uran gefunden und bis in die 70er Jahre abgebaut. Ein Großteil der Strahlung aber bleibt auf grossen Halden zurück und strahlt dort nun noch mehrere hunderttausend Jahre.
Ich würde mich freuen, wenn Leuten in Deutschland meine Bilder gefallen und sie durch den Kauf der Drucke gleichzeitig was Gutes für die Kinder in Weißrussland tun.
Startseite | Kontakt | Impressum | Letzte Änderung: 31. März 2006
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